Weshalb wir gegen eine große Begutachtung der Felsen im Bereich Dietfurt sind und für eine pragmatische Sicherung.
Die Situation: Die benannten Felsen am Hang zum Jura gibt es dort mindestens seit der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren. Sie liegen mitten in hoch aufgewachsenem Wald und bröckeln erosionsbedingt seit der Eiszeit vor sich hin. Im Tal unterhalb liegen nirgendwo abgegangene Felsblöcke aus dieser Juraformation. Auch den direkten Anwohnern unterhalb ist auf Nachfrage hin nicht bekannt, dass es hier schon einmal ein Problem mit abgegangenen Felsen gab. Seit etlichen Jahrzehnten legt die Stadt zur Vorsorge gefällte Bäume direkt unterhalb der Felsen quer in den Hang, die eventuell abgehende Felsbrocken bremsen bzw. auffangen sollen. Das kann auch weiter so praktiziert werden.
Nun zum Gutachten: Vor einigen Wochen wurde der Stadtrat damit konfrontiert, dass es rund um Dietfurt eine Gefahrenlage durch die Felsen gebe. Zunächst war von 250.000 Euro Sicherungskosten die Rede. Argumentiert wurde mit auftauendem Permafrost, zunehmenden Felsstürzen im Hochgebirge, Klimawandel und vielem mehr… Der Vortrag hatte unserer Meinung nach eine alarmistische Grundstimmung. Nicht allein deshalb wollte der Rat das nicht so einfach hinnehmen und sich vor Ort ein Bild machen. Deshalb gab es eine Ortsbegehung am Dietfurter Sommerhaus.
Nun sind weder wir Räte, noch die Verwaltungsmitarbeiter, noch der vor Ort befindliche Geologe ausgewiesene Experten für derartige Felsgeschichten. Aber im Rat bemühen die Gegner des Gutachtens angesichts der oben geschilderten Lage einfach den gesunden Menschenverstand.
Damit machen wir es uns nicht leicht. Leichter wäre es nämlich, einfach ein Gutachten zu beauftragen. Das ist heutzutage ein probates Mittel, sich um jede Verantwortung zu drücken. Dieses Gutachten käme möglicherweise zu der Erkenntnis, dass wir unbedingt aufwändige Sicherungen vornehmen sollten. Man könnte aber genauso zu der Ansicht gelangen, dass hier vielleicht eine ganze Gutachterbranche einmal mehr ein lukratives Geschäftsfeld für sich entdeckt hat.
Wir stellen uns grundsätzlich folgende Fragen: Wie weit wollen wir mit unserer Vollkaskomentalität eigentlich noch gehen? Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Bereich im Sturm eine 40 Meter hohe Buche auf ein Haus oder Personen stürzt, ist unserer Meinung nach ungleich höher, als ein großer Felsabgang. Sollen wir jetzt alle Bäume fällen oder Gutachten dazu erstellen lassen? Oder sollen wir den kompletten Radweg in Richtung Pappenheim sperren oder für Millionen von Euro jeden Felsen oberhalb im Wald technisch sichern?
Wir sind eher für eine pragmatische und bewährte Methode - also lockere Steine räumen (lassen) und Baumstämme unterhalb zur Sicherung querlegen.